Schwitzen ist natürlich. Beim Menschen sind die Schweißdrüsen über den ganzen Körper verteilt. Schweiß ist eine klare, geruchslose Flüssigkeit, die zum größten Teil aus Wasser besteht. Außer Wasser enthält der Schweiß Salze, Mineralstoffe und weitere Stoffe, die Pilzen und Bakterien auf der Haut entgegenwirken.
Selbst ohne sich zu bewegen, und bei normaler Außentemperatur scheidet der Mensch circa einen Liter Wasser pro Tag aus. Ein Leistungssportler kann durch Schwitzen bis zu drei Liter Flüssigkeit pro Stunde verlieren. Natürlich muss dieser Wasser- und Mineralstoffverlust durch vermehrtes Trinken wieder ausgeglichen werden.
Warum wir schwitzen
In erster Linie dient das Schwitzen beim Menschen dem Temperaturausgleich. Wenn die Außentemperatur ansteigt, weiten sich die Poren, die Durchblutung der Haut wird gesteigert und die überschüssige Wärme wird durch den Schweiß nach außen abgegeben. Auf diese Weise wird die Körpertemperatur stabil gehalten.
Auch beim Sport findet durch die vermehrte Körperbewegung eine stärkere Energieverbrennung statt und es entsteht eine erhöhte Temperatur, die durch das Schwitzen reguliert wird.
Der typische Schweißgeruch wird durch den Stoffwechsel von Bakterien hervorgerufen, die sich auf der Haut befinden und sich vom menschlichen Schweiß ernähren.
Ein weiterer Grund für das Schwitzen liegt in Stress- oder Angstsituationen begründet. Bei dieser Art Schwitzen handelt es sich um den sogenannten „kalten Schweiß“, denn er ist von der Außentemperatur unabhängig.
Hierfür sind Schweißdrüsen verantwortlich, die sich unter den Achseln, im Intimbereich und im Bereich der Brustwarzen befinden. Die Flüssigkeit, die in Stresssituationen als Schweiß abgesondert wird, enthält neben Wasser Proteine und Lipide. Sie ist nicht klar, sondern milchig-trüb und riecht nach Schweiß.
Ursachen für starkes Schwitzen
Übermäßig starkes Schwitzen ist in vielen Situationen völlig normal, während es in manchen Fällen zu einer genaueren Analyse Anlass geben sollte.
- Weil beim Sport durch die vermehrte Muskelbewegung eine höhere Energieverbrennung stattfindet, steigt die Temperatur des Körpers an. Um einen Ausgleich zu schaffen, schwitzt der Mensch. Durch den Schweißausstoß wird die Wärme nach außen abgegeben und die Körpertemperatur wird reguliert.
- Ein anderer Grund für starkes Schwitzen findet sich nachts. Viele Männer stellen beim Aufwachen fest, dass das Kopfkissen oder gar das Betttuch nassgeschwitzt ist. Der nächtliche Schweiß kann verschiedene Ursachen haben. Entweder ist die Schlafzimmertemperatur zu hoch oder die Zudecke ist zu warm. Auch ein Stressabbau, der in den nächtlichen Träumen bewältigt wird, kann zu verstärktem nächtlichen Schwitzen führen.
- Weil durch übermäßigen Nikotin- oder Alkoholgenuss die Blutgefäße verändert werden, kann das ebenfalls zu verstärktem Schwitzen im Schlaf führen.
- Unter den Achseln ist die Schweißproduktion oft besonders stark. Das liegt daran, dass sich in diesem Bereich zwei unterschiedliche Arten von Schweißdrüsen befinden und der Schweiß sich außerdem durch die starke Behaarung besser verteilen kann. Unter den Achseln befinden sich sowohl Schweißdrüsen, die der Temperaturregulation des Körpers dienen, als auch Schweißdrüsen, die bei Stress- und Angstsituationen zum Einsatz kommen.
Wer feststellt, dass er übermäßig stark schwitzt, ohne dass einer der oben genannten Gründe Anlass geben könnte, der sollte einen Arzt aufsuchen. Übermäßig starkes Schwitzen kann auch die Begleiterscheinung von Stoffwechselerkrankungen, von Hormonstörungen oder ein Vorbote für andere Krankheiten sein.
Was tun gegen starkes Schwitzen?
Es gibt zwei Produkte, die im Handel gegen den Schweißgeruch und die unschönen nassen Flecken unter den Achseln angeboten werden: das Deodorant und das Antitranspirant.
Während das Deo hauptsächlich Duftstoffe beinhaltet, die den schlechten Geruch beim Schwitzen übertünchen, enthält das Antitranspirant Salze. Die Salze verbinden sich mit dem Schweiß und bilden da, wo das Mittel aufgetragen wurde, eine gelartige Schicht auf der Haut. Dadurch werden die Poren verstopft und es kann weniger Schweiß austreten.
Wer stark schwitzt, trägt das Antitranspirant nach dem Duschen unter den Achseln auf. Im Gegensatz zum Deo, das bei Bedarf häufig aufgesprüht werden kann, sollte das Antitranspirant nur einmal am Tag benutzt werden. Seine Wirkung hält 24 Stunden an.
Einen vollständigen Schutz gegen das Schwitzen bietet das Antitranspirant jedoch nicht. Es kann aber den Schweißausstoß bis zu 60 Prozent eindämmen.